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Wolfgang-Andreas Schultz

Metaphysische Landschaft

Für Orgel (1975/76, Neufassung 1997)

Das Orgelwerk „Metaphysische Landschaft“ entstand 1975 (endgültige Version 1997), angeregt durch die „Felsgrottenmadonna“ von Leonardo da Vinci: Maria in blauem Gewand mit dem Jesuskind, dem Johannesknaben und einem Engel, in einer Felsengrotte, die im Hintergrund den Blick auf eine Landschaft freigibt.

In der flächigen, auf nur vier Klängen aufbauenden Textur in einer neuen Art fast statischer tonaler Schreibweise verbinden sich Einflüsse der französischen Orgel-Romantik mit denen meines Lehrers György Ligeti. Die ohne festes Metrum notierte schwebende Rhythmik der Linien versucht die feierliche Ruhe und die Weite des Bildes von Leonardo in Musik zu übersetzen. Angestrebt ist ein farbenreicher, fast impressionistischer Orgelklang, zu dem auch der Nachhall in größeren Kirchenräumen beitragen kann.